Hier [Klosterstraße] sind:
Der gräflich Haakische Pallast an der Ecke der Siebergasse.
Lage
Dieses Haus war im 15ten Jahrhunderte ein Kurfürstl. Haus. 1487 verlieh es Kurf. Johann Cicero einem seiner Sekretare als ein Burglehn. Nachher hatte es verschiedene Besitzer. Zu Ende des vorigen Jahrhunderts kam es wieder an den Kurfürsten. K. Friedrich I. widmete es zur Wohnung der Kadetten. Als es im Brande des Provianthauses 1712 sehr beschädigt worden, schenkte es K. Friedrich Wilhelm seinem Staatsminister von Creutz, welcher das alte Gebäude ganz abbrechen, und den jetzigen prächtigen Pallast, nach der Angabe und unter der Aufsicht Böhms bauen ließ. *)

*) Der Grundriß und Aufriß dieses sehr schönen Gebäudes ist zu Augspurg von Jer. Wolf, auf 2 Blättern, unter dem falschen Titel gestochen: Ein von Hrn. A. Schlüter sel. inventirtes Landhaus. Der jüngere Kemmerer hatte auf seiner Reise nach Italien verschiedene Risse von berlinischen Gebäuden verhandelt, und dieser Zeichnung durch Schlüters Namen mehrern Werth geben wollen.
 
Quelle: Nicolai Beschreibung 1786 Bd. 1 S. 19
HIS-Data 5272: Berlin (1237) Karte 1786
© Hans-Walter Pries