In dieser Straße [Stralauerstraße]
sind ... |
X. Das große Friedrichshospital oder
Waisenhaus, am Ende dieser Straße. |
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Ein weitläuftiges vierecktes Gebäude, welches einen Hof umschließt, drey
Geschoß hoch, wovon das oberste ein Halbgeschoß ist. Kurf. Friedrich III. ließ 1697 den
Bau desselben nach Grünbergs Angabe anfangen. 1702 war schon
die Seite an der Stralauerstraße und ein Flügel im Hofe gebauet. *) {S. 25} |
Nach Grünbergs Tode 1709 wurde der Bau Gerlachen
aufgetragen, der den hintersten Flügel, und nach dem Wasser zu die Kirche
bauete, welche 1716 fertig ward. Darauf bauete er nach eigenen Rissen den Thurm,
in den Jahren 1726 und 1727. Dieser Thurm steht auch an der Wasserseite, und war
258 Fuß hoch. Der obere hölzerne Theil ward 1782 abgetragen. Es werden im
Hospitale einige hundert verwaisete Kinder nebst einigen abgelebten Männern und
Weibern verpfleget. |
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*) Der Aufriss der Stirnwand nach der Stralauerstraße zu, nebst dem
Grundrisse des mittelsten Stockwerks des ganzen Gebäudes, {S. 25} ist auf einem
Blatte, in Verlag Jer. Wolf zu Augspurg gestochen. Der
perspektivische Aufriss dieser, und der Seite nach der Stralauerbrücke, mit dem
Thurme, stehet in Schleuens Prospekten Nr. 9, und auf dessen
Plan von Berlin von 1773. |
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