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Zedler: Orts-Veränderung HIS-Data
5028-25-2064-6
Titel: Orts-Veränderung
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 25 Sp. 2064
Jahr: 1740
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 25 S. 1045
Vorheriger Artikel: Orts-Thaler
Folgender Artikel: Orttensdorf
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text  
  Orts-Veränderung, die Veränderung des Orts, die Örtliche Bewegung, Motus Localis, ist diejenige Art der Bewegung, da man sich aus einem Ort in den andern beweget; oder da die natürlichen Cörper immerfort ihre Stellen verändern, das ist, aus der Nachbarschaft einiger Cörper in die Nachbarschaft anderer versetzet werden.  
  Es ist die Orts-Veränderung den Sinnen allzuklar, als daß sie von jemand solte können geleugnet werden: obwohl Aristoteles solches von dem Parmenide, Melisso, und Zenone, und andere von einem Diodoro Crono vorgeben. Indessen hat doch Aristoteles Phys. I, 3, schon längst bekennet, daß es schwer sey zu begreifen, was sie sey, und obwohl der Epicurus recht gesagt hat, es sey die Bewegung nichts anders als eine Begebung und Wanderung von einem Ort zum andern, und der Aristoteles sie ein Wesen genennet, so nicht vollkommen und recht würcklich ist, (ens in potentia) und in einem immerwährenden Werden (in perpetuo fieri) und einer immer darauf folgenden Vergänglichkeit bestehet; so kan man doch aus diesen Beschreibungen noch nicht fassen, auf was Weise und durch welche Kraft diese immer auf einander folgende Vergänglichkeit und Veränderung, da stets ein Ort verlassen und der andere stets eingenommen wird, geschehe.  
  Man hat hierüber viele Erklärungen derer Neuern, deren einige ihre Zuflucht zu einer Beschaffenheit nehmen, die von dem bewegenden Dinge eingedrucket wird, welche sie den Antrieb (impetum) nennen.  
  Siehe Impetus, im XIV Bande p. 603, ingleichen Bewegung, im III Bande p. 1606. u.ff.  
     

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Stand: 23. April 2012 © Hans-Walter Pries