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Zedler: Schatz HIS-Data
5028-34-980-1
Titel: Schatz
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 34 Sp. 980
Jahr: 1742
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 34 S. 503
Vorheriger Artikel: Schattirung
Folgender Artikel: Schatz … in den Rechten
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Bibel

  Text Quellenangaben
  Schatz, heisset insgemein ein ansehnlicher Vorrath werther und kostbarer Sachen; ins besondere aber eines grossen Herrn Vorrath an Baarschaft, Gold, Silber und andern Kostbarkeiten; oder auch das Einkommen eines Königs oder Königreichs.  
  In der Politic zeiget man, wie der Schatz eines Fürsten zu vermehren, davon einige in besondern Schrifften gehandelt, als  
   
  {Sp. 981|S. 504}  
 
  constituendo, augendo et conservando, Helmst. 1663
 
 
  • Christ. Besoldus de aerario publico, Tübingen 1615, 1619.
  • Jacob Bornitius de aerario, Franckf. 1621.
  • Heinrich Bode in der Fürstlichen Macht-Kunst, oder unerschöpfflichen Goldgrube;
  • von Schröder in der Fürstl. Schatz- und Rent-Cammer,
  • nebst andern, so in bibliotheca juris imperantium quadripartita ... angeführet werden,
 
  welche Materie wir schon oben in dem Artickel Reichthum, im XXXI Bande, pag. 198. u.ff. mitgenommen haben.  
  Betrachten wir den Schatz der Juden ins besondere, so kan solches geschehen theils nach der Materie, theils nach der Forme. Der Materie nach hatten sie zweyerley Schätze, natürlichen und künstlichen.  
  Die natürlichen Schätze bestunden aus denjenigen Sachen, so zur Erde gehöreten, als Äcker, Wiesen, Gärten, und was aus der Erde wächset, als Öl, Honig, Wein, Getraide, Rosinen, Mandeln etc. welche das gelobte Land in so grosser Menge hervor brachte, daß es nicht allein seine Einwohner überflüßig ernähren, sondern auch denen Nachbarn viel zukommen lassen konnte. Von solchem Reichthum des Landes brachten Jacobs Söhne dem Joseph Geschencke, 1 B. Mos. XLIII, 26.
  Die Jüden hatten in dem freyen Felde verborgene Schätze von Weitzen, Gersten, Öl und Honig, Jerem. XLI, 8.
  Die Weisen aus Morgenlande brachten Christo Gold, Weyrauch und Myrthen, Matth. II, 11.
  Und dieses ward allezeit vor eine grosse Freygebigkeit gehalten, wenn sie Geschencke an andere Leute brachten von den Früchten der Erden.  
  Die künstlichen Schätze bestunden insonderheit in Gold, Silber, Edelgestein, und andern köstlichen Sachen.  
  Der Forme nach waren andere Schätze der Privat-Personen, andere öffentliche.  
  Die Privat-Schätze waren der gemeinen Leute, welche bald weniger, bald mehr hatten. Doch muß man bekennen, daß sie sich meistentheils mit denen natürlichen Schätzen vergnügen lassen, und von denen artificialibus divitiis wenig oder nichts gehabt. Gott verheisset jene, indem er die Israeliten will in sein Land führen, darinnen Milch und Honig fliesset. Er will den Acker, Most, Öl und andere Sachen segnen. Aber, daß er ihnen viel Gold und Silber geben will, stehet nirgends.  
  Die öffentlichen Schätze waren wiederum theils des Königs, Theils des Tempels.  
 
  • Jene werden entworffen
1. Kön. XII, 14. XVIII, 15.
 
  • Diese
  • 1 Kön. XII, 18.
  • 1 Chron. X, 36.
  Von beyden folgen besondere Artickel.  
     

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Stand: 31. Dezember 2012 © Hans-Walter Pries