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Zedler: Unterweisen HIS-Data
5028-49-2298-8
Titel: Unterweisen
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 49 Sp. 2298
Jahr: 1746
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 49 S. 1164
Vorheriger Artikel: Unter-Weimarische Schmiede
Folgender Artikel: Unter-Weißbach
Siehe auch:
Hinweise:

  Text  
  Unterweisen, heisset so viel, als einen verständlich machen, und unterrichten, wie etwan David GOtt den HErrn bittet, daß er wolle sein Lehr-Meister seyn, und ihn selbst heilsamlich unterrichten. Ps. CXIX, 27. …
  GOtt klaget über die unverständigen Lehrer, die selber nichts wissen, vielweniger andern können die seligmachende Lehre beybringen: Es sind starcke Hunde vom Leibe, die nimmer satt werden können, sie haben keine Wissenschafft, keinen Verstand, Esa. LVI, 11.
  Daher betet David: Unterweise mich, daß ich erkenne deine Zeugnisse, Psalm CXIX, 125.
  Es wuste David gar wohl seine Unwissenheit in geistlichen Sachen, daß der natürliche Mensch nichts vernehme von deme, was des Geistes GOttes ist, 1. Cor. II;
  er wuste aber auch, daß GOtt allein derjenige wäre, der die Menschen lehrete, was sie wissen, Psalm XCIV, 10.
  derowegen bittet er GOtt, er wolle ihn unterweisen, fac intelligere me, verschaffe durch deine Gnade und Heil. Geist, daß ich in meinem Hertzen rechtschaffene wahre Erkänntniß und Weisheit habe; Wie denn das Hebr. Wort, so allhier stehet, soviel heisset, als etwas wohl wissen  
  {Sp. 2299|S. 1165}  
  und verstehen, und nach gewisser Maaß und Weise, mit gewisser Ordnung und Unterschied, im Sinn haben, wie ein Baumeister, wenn er ein Gebäude aufführen will, alles muß zuvor in seinem Gemüthe und Verstande haben, wie er das Gebäude aufrichten will. Also betet nun David, GOtt wolle seinen Verstand also erleuchten, und ihn unterweisen nach seinem Wort, daß er habe erleuchtete Augen des Verständnisses, Eph. I, 18.
  er wolle ihn unterweisen den Weg seiner Befehle, denn so wolle er reden von seinen Wundern, so werde er auch das Gesetz bewahren und halten können, von gantzen Hertzen, Psalm CXIX, 27. 34.
  Wie er denn eben als die Ende-Ursache hinzusetzet: Daß ich erkenne deine Zeugnisse, das sind GOttes Gebote, die da zeugen von GOttes Willen und Meynung an uns, die will er alsdenn recht wissen und erkennen, auch folgends andere lehren und offenbahren. Herzogs Lehr- Tugend- und Laster-Spiegel, …  
  Siehe übrigens die Artickel: Unterweisung.  
     

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Stand: 6. Januar 2013 © Hans-Walter Pries