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Zedler: Wirthschafft [8] HIS-Data
5028-57-1130-5-08
Titel: Wirthschafft [8]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 57 Sp. 1166
Jahr: 1748
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 57 S. 596
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Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

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II. Insonderheit muß man lernen: (Forts.)
 
Bet Special-Wirthschafft (Forts.)
 
II Privat-Wirthschafft (Forts.)
 
A Nach verschiedenen Ständen und Personen (Forts.)
* Land-Wirthschafft (Forts.)
 
I Haupt-Geschäffte der Land-Wirthschafft (Forts.)
 
Aleph Der Erden Bau (Forts.)
 
Über der Erde (Forts.)
 
C Die Wirthschafft des Garten-Baues, wo
 
Aleph Die Sache, oder das Object zu betrachten. Und also
 
a Das Wort Garten zu erklären,
b Die Sache,
c Und insonderheit
 
1 Die verschiedenen Garten-Pflantzen zu beschreiben, ihr Unterscheid, so sehr mannigfaltig, zu zeigen;
2 Daraus denn verschiedene Eintheilungen der Gärten, in Blumen- Kräuter- Wurtzel- Baum- Wein- Hopffen-Gärten fliessen.
d Der Unterschied der Gärten, nach der Verschiedenheit des Garten-Baues, und nach denen Zwecken,
 
1 Der Lust, Bequemlichkeit u. Pracht, Lust-Garten bey Hofe, in Städten, bey grossen Herren, Land-Gütern:
2 Des Nutzens, Haußwirthschafftliche Gärten, dahin Küchen- Obst- Wein- Hopffen-Gärten gehören, womit es die Land-Wirthschafft eigentlich zu thun hat;
3 Der Natur-Kunde und Artzney-Kunst, dahin medicinische Gärten gehören.
Bet Der Zweck und Nutzen der Garten-Geschäffte; der gemeine und entfernete, eigene und zufällige, überhaupt und insonderheit,
  {Sp. 1167|S. 597}
 
 
 
 
 
  von jeder Art der Gärten, und Haupt-Garten-Pflantzen.
Gimel Die Geschäffte selbst;
 
I An sich, da denn
 
a Der Garten-Bau zu beschreiben.
b Insonderheit;
 
A Die Geschäffte der Erlangung des Gartens, und der Früchte, zu erwegen; dazu gehöret
 
1 Die Wahl eines der Natur und denen Rechten nach dazu geschickten Landes überhaupt, und insonderheit zu diesem und jenem Garten;
2 Die Zubereitung überhaupt, und respective auf die Art des Gartens, wo von dem Umgraben, Rajolen, Düngen, Harcken, der Ordnung und Eintheilung der Quartiere, Reviere und Beete, zu dem Nutzen, zu der Schönheit und Bequemlichkeit, zu handeln ist.
3 Die Bestellung des Gartens, allwo die Säeungs- Fortpflantzungs- Vermehrungs-Arten, überhaupt nach dem Orte, der Zeit, der Witterung, Convenientz der Pflantzen etc. und insonderheit in jeder Art von Gärten, zu zeigen, folglich von Propffen, Oculiren, Absencken, erster Pflantzung, Fortsetzung etc. zu handeln ist.
4 Die Wartung des Gartens überhaupt, und insonderheit, wo eine unzahlige Menge specialer Geschäffte, z.E. in einem Weinberge, vorkommen, und ihre besondern Kunst-Namen haben.
5 Die würckliche Einsammlung der Früchte überhaupt, und insonderheit.
6 Der Kauff und Anschlag eines Gartens
B Die Geschäffte der Verwahrung
 
a An sich,
 
I Der natürlichen,
 
α eines Gartens überhaupt, und insonderheit, wozu man allerhand lebendige Hecken hat;
β Der Pflantzen;
γ Der Früchte.
II Der moralischen und rechtlichen, wo von allerhand Feinden der Gärten, der Pflantzen und Früchte, ihren Kranckheiten, u.s.f. zu handeln ist.
b Die Hülffs-Mittel;
 
1 Das Garten-Inventarium,
2 Der Abriß davon,
3 Die Garten-Rechnung.
C Die Geschäfte der Anwendung;
 
1 Zu der eigenen Nahrung und Consumtion, in der Küche, in dem Keller, zu al-
  {Sp. 1168}
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  lerhand Werckzeuge, zu der Artzney, vor Menschen und Vieh, zu der Hülle, zu der Gemüths-Vergnügung, zu dem Decore, zu dem Geld-Verkehr:
2 Zu dem Handel und gemeinen Nutzen, wo die Manufacturen und Handlungen, so aus dem Garten-Bau entstehen, zu erwegen sind;
3 Zu der Verpachtung etc.
II Die zu solchen Geschäfften gehörigen gemeinen und künstlichen Werckzeuge, davon eine ungemeine Menge sind.
III Die beschäftigten Personen, oder die Pflicht, Kunst, der Lohn und Deputat etc. eines Kunst- und gemeinen Gärtners, Wintzers, Wein-Meisters, Küpers, Hopffen-Gärtners etc. zu erwegen; Die Garten-Schrifften aber auch anzuführen sind.
D Die Wirthschafft des Weide- und Wiesen-Baues. Wo
 
Aleph Die Sache zu betrachten, nehmlich Weide und Futter-Flecke vor das Vieh, welche
 
1 zu beschreiben,
2 zu unterscheiden,
 
α nach ihrem Ursprunge,
 
a von Natur, Leeden, Trifft-Flecke, Anger, Ränder, Raine, Wald-Hut, unbestellter Acker, Feld, Stoppeln, Brache, Wiesen.
b Von dem Fleiß und Arbeit,
 
1 unbeständige,
 
α mit Futter und Gras-Kräutern bestellet, z.E. Klee, Wick Futter, Wicken, Esparcette,
β Feld-Wiesen
2 Beständige,
 
α die zu Wiesen beständig gemachten Felder,
β Grase-Gärten, Wärder und Weiler.
β Nach dem Unterschiede der Futter, Pflantzen und Weide,
 
1 Überhaupt; daß sie gesunde, ungesunde, entweder überhaupt, oder vor diese und jene Art des Viehes, mager, fett, aus guten Kräutern, oder Schamalen, schlechtem Gras, Geröhrig etc. bestehen. Und hier sind alle Futter-Kräuter, Blumen, Blätter, Rinden und Wurtzeln durchzugehen.
2 Insonderheit kommen hier zu betrachten vor:
 
a Die Trifft und Hut an sich, die das Vieh selbst besuchet.
b Die Gras- und Futter-Flecken zu dem grünen Futter, solches zu holen.
c Die eigentlichen Wiesen, so
 
1 zu beschreiben,
2 zu unterscheiden,
 
a nach dem Boden,
b nach der Lage,
c nach dem Zustande,
d nach der Nutzung,
  z.E. 2, 3 Hübige
  {Sp. 1169|S. 598}
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
e nach ihrer Frucht,
f nach ihrer Dauer und Zubereitung;
g nach ihren Lasten,
h nach ihrem Masse, so nach Ackern, oder Fudern, Hauffen, etc. bestimmet wird.
Bet Der Zweck und Nutzen dieser Geschäffte, und zwar
 
 
  • der eigene und nächste, als:
 
1) Hut Trifft und Weide, eigene und Dienst-Trifft,
2) grün Futter,
3) trocken Futter, Heu und Grummet;
 
  • Der entfernete,
    • die gantze Viehzucht,
    • und Nahrung;
  • Der zufällige,
    • allerhand Holtz- Rohr- Kräuter-Nutzungen, vor Menschen und Thiere, 
      • zu der Artzney,
      • zu der Färberey,
      • und anderen Manufacturen,
    • der Heu Handel,
    • die Mast, etc.
Gimel Die Geschäffte selbst;
 
I An sich, so
 
a überhaupt zu beschreiben,
b insonderheit zu betrachten.
 
A Die Erlangungs-Geschäffte, nehmlich so wohl Wiesen und Weiden, als die Früchte zu erlangen, allwo
 
1 der Wiesen-Anbau, dazu die Wahl des Bodens, die Zubereitung, der Feld- und auch beständiger Wiesen, und anderer Trifft und Grase-Flecke;
2 Die Düngung der Wiesen;
3 Die Bestellung mit allerhand Saamen;
4 Die Reinigung schon erlangter Wiesen;
5 Derselben Beegung und Ebenung, Düngung, nachhaltende Besäeung;
6 Das Betreiben;
7 Das Grasen, Schrappen;
8 Das Hauen und Mähen, sammt der gantzen Heu- und Grummt-Erndte, wo die Reiffe, die Zeit zu betrachten, das Heu- und Grummet-Machen, Trocknen, Breiten, Wenden, Hauffen-Machen, Streuen, Sammen, Einfahren, Einpansen aber zu lernen.
B Die Geschäffte der Bewahrung und Erhaltung,
 
a als die Conservation und Besserung der Leeden und Trifften, die Verwahrung und Heegung der Wiesen, durch natürliche moralische Mittel, die Verwahrung des Grases, Heueh, Grummtes, Krautes, und anderes Futters.
β Hülffs-Mittel;
 
1) Hut-Trifft- Leeden- Grase- Flecken- und Wiesen-Register, oder Inventaria,
2) ein Wiesen-Düngungs-Register,
3) Heu- und Grummt-Rechnung.
C Die Geschäffte der Anwendung;
 
1 Im Hause zu der Viehzucht, wodurch endlich der Ackerbau verbessert wird;
2 zu dem Verkehr;
  {Sp. 1170}
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
a In dem Verkauffe des Grases, des Heues, des Grummtes, der Weide, zu der Vieh-Mast, etc.
b Zu dem Verpachten, wo die Trifft-Weide und Wiesen-Kauff und Pacht-Anschläge zu zeigen, so wohl, wenn man sie besonders, als wenn man sie in einem Land-Gute, in Verbindung mit der Vieh-Nutzung, betrachtet.
c Zu Manufacturen, und Commercien, da denn die, so daraus am nächsten fliessen, zu zeigen.
3 Zufällige Anwendung.
II Die Werckzeuge.
III Die beschäfftigten Personen, als
 
  • der Wiesen-Voigt,
  • die Grase-Mäher, Heu-Macher, Fröhner,
  • die auf Hut und Trifft Acht zu habenden Feld-Hüter, Förster, Jäger, Holtz-Knechte,
  ihre Pflicht, ihr Lohn, ihr Deputat.

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Stand: 9. Januar 2013 © Hans-Walter Pries