{S. 4} In dieser Straße [Königsstraße] findet man viele Privathäuser, die wegen guter Bauart merkwürdig sind. Dazu gehören ...:
Das Wegelische Haus an der Königsbrücke, zu Ende dieser Straße linker Hand.
Lage
Das ehemalige Diterichsche, itzt dem Hrn. Geheimen Finanzrath Struve gehörige Haus rechter Hand. ***)

***) Diese beiden letzteren Häuser entstanden, als 1746 das Königsthor abgebrochen, und der Wall zu beiden Seiten abgetragen ward. Linker Hand an der Stelle des Wegelischen Hauses wurden anfänglich zwey kleine Häuser gebauet, welche der Kaufmann Wegeli der älteste zukaufte, als er das in der benachbarten neuen Friedrichsstraße belegene ehemalige Kommendantenhaus zum Manufakturhause geschenkt erhielt. Mit diesem Manufakturhause vereinigte er das Gebäude in der Königsstraße, welches er durch Naumann den Vater aufführen ließ. Die Stellen rechter {S. 5} Hand bekam der Bildhauer Glume, welcher das Haus aufbauete, und es nachher an den Kriegsrath und Bürgermeister Diterich verkaufte, der es gleichfalls durch Naumann den Vater verändern ließ. Da 1755 beschlossen ward, den Graben zu verengern, um die Kosten der Unterhaltung der damals langen Königsbrücke zu vermindern, erboten sich beide Eigenthümer, den Graben auf ihre Kosten auszufüllen, Gärten darauf anzulegen, eine Mauer nach der Straße zu führen, und die Straße pflastern zu lassen; welches auch geschah. Durch den neuen Bau der Kolonade an der Brücke (a) 1777, verloren die Eigenthümer wieder einen Theil ihrer Gärten.
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{S. 23} In dieser Straße [Neue Friedrichsstraße] ist zu bemerken:
β) Von der Spandauerbrücke bis an die Königsbrücke.
Das große Wegelische Haus. **)

**) Es ist bey der Königstraße, an welchem das Eckgebäude liegt, schon angemerkt worden. Sonst stand hier das Kommendantenhaus, welches K. Friedrich Wilhelm um 1720 durch Gerlach bauen lassen.
 
Quelle: Nicolai Beschreibung 1786 Bd. 1 S. 4, 23
HIS-Data 5272: Berlin (1237) Karte 1786
© Hans-Walter Pries